Ob es sich materiell lohnt, sei dahingestellt. Auf jeden Fall macht Optimismus Dir das Leben leichter und reicher an Erfolgserlebnissen. Du erlebst Dich selbst öfters als wirksam handelnd. Das allein ist schon ein guter Grund für Optimismus und es gibt noch mehr Vorteile:
Mehr Gelassenheit
"Chunnt scho guet". Bereits diese stark vereinfachte Definition von Optimismus bringt eine Menge Gelassenheit mit sich. Um sich eine innere Haltung anzueignen, die dem Positiven so viel Gewicht gibt, braucht es ein Bewusstsein für erfolgreich bewältigte schwierige Situationen. Damit schaffst Du dir eine starke Basis. Am besten schreibst Du dir das mal auf. Wenn Du eine Übung dazu suchst, dann schau Dir gerne mal diesen Blogbeitrag an: Krisensituationen: Nutze was du schon hast .
Starke Zuversicht
Mit einer optimistische Haltung gehst Du davon aus, dass Du eine Situation selbst so beeinflussen kannst, dass ein positives oder positiveres Ergebnis entsteht (vgl. M. Steeneveld, 2024). Es geht also nicht allein um eine Art Hoffnung ("chunnt scho guet") sondern vielmehr um eigene Gestaltungsmöglichkeit.
Bei jeder schwierigen Aufgabe, einem Auftrag oder einer Herausforderung im Leben ist die erste Frage: "Was kann ich selbst dafür tun, damit es gut kommt?". Manchmal ist die ernüchternde Antwort darauf: Nichts. Dann ist es halt so. Optimismus heisst nicht, alles lösen und verbessern zu können oder müssen. Das schmälert dein optimistisches Denken nicht. Zu erkennen, dass und wo Grenzen von aussen sind, ist eine wichtige Fähigkeit. Wie oft reiben wir uns an Sachen auf, die gar nicht in unserem Einfluss sind? Hier loszulassen und sich auf das zu konzentrieren, was möglich ist, wirkt beruhigend und bewahrt Dir die Zuversicht, dass es ein anderes Mal/in einem anderen Fall wieder möglich sein wird, selbst zu gestalten.
Selbstwirksamkeit erleben
Wenn Du geübt darin bist, deine Einflussmöglichkeiten zu erkennen, führt das automatisch dazu, dass Du dich öfter wie bisher als wirksam erlebst. Eine grosse Herausforderung oder eine Krisensituation kann dazu führen, sich als ohnmächtig und der Situation ausgeliefert zu fühlen. Es ist sicher hilfreich, nicht den ganzen Berg auf einmal erklimmen zu wollen. Eine optimistische Herangehensweise besteht darin, sich über jeden Schritt zu freuen. Oder ihn auch zu feiern - es ist eine weitere erfolgreiche Einflussnahme!
Man kann auch wirksam sein, indem etwas bewusst nicht gemacht wird. Gerade in der zwischenmenschlichen Kommunikation bei Streit oder Konflikten ist das NICHTtun auch mal sehr wertvoll. Eine schöne Übung dazu habe ich Dir hier als pdf abgelegt.
Auch im Bereich der Achtsamkeitsimpulse, positiven Psychologie und Resilienz gibt es viele Übungen, die Dir dabei helfen können dein erfolgreiches, wirksames Handeln sichtbar zu machen. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, wie oft ihnen etwas gelingt. Dann reicht ein negativ bewertetes Ereignis und schon drängen sich Gedanken wie "schaff ich nie", "schon wieder..." etc. in den Vordergrund. Deshalb ist das Sichtbarmachen so wichtig. Eine einfache Variante dazu ist das Führen eines Positiv-Tagebuchs. Das musst Du auch gar nicht ewig machen, einfach mal 2-3 Wochen. Nutze dafür ein kleines Heft oder für Minimalisten diese Vorlage hier.
Besserer Umgang mit Krisensituationen und Stress
Lass uns das Bisherige zusammenfassen: Mehr Gelassenheit, innere Zuversicht und ein starkes Gefühl von Wirksamkeitserleben. Und jetzt stellst Du dir vor, dass Du so in deiner letzten stressigen Situation angetreten wärst. Fühlt sich besser an, oder? Optimismus ist hilfreich. In Zeiten von Gedankenchaos, Schwierigkeiten und Stress bietet er sich an, wie ein Anker. Es ist ein positives Innehalten.
Ich sehe Optimismus als ein Puzzle-Teil des Krisenmanagements. Ohne den Glauben daran, dass wieder bessere Zeiten kommen wird Veränderung schwierig.
Gesunder Optimismus - ein Balanceakt
Nichtsdestotrotz möchte ich noch darauf hinweisen, dass es auch ein zu viel an Optimismus gibt. Wie eingangs erwähnt: Die Fähigkeit zu erkennen, dass es Faktoren gibt, die ausserhalb unserer Reichweite liegen, ist wichtig. Es geht auch nicht darum, dass man immer handeln muss, nur weil man es könnte oder gar alle Menschen drum rum auf Möglichkeiten aufmerksam zu machen. Das wäre zu viel des Guten und birgt die Gefahr innerlich auszubrennen, sich für alles verantwortlich zu fühlen und sich selbst unter Druck zu setzen. Damit wären die positiven Aspekte wieder dahin.
Anker 11 Coaching bietet Dir beides: Optimistische Unterstützung und Akzeptanz der aktuellen Misere (sofern das der Grund war um bei mir vorbeizuschauen). Ich freue mich immer über Rückmeldungen zu den Blogartikeln, Downloadmaterialen oder über weitere Fragen. Nutze gern das Mail- oder Kontaktformular dazu.